Mittelalterliche Burgen

Definition

Mark Cartwright
durch , übersetzt durch Marina Wrackmeyer
veröffentlicht am 17 Mai 2018
Verfügbar in anderen Sprachen: Englisch, Afrikaans, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch
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Inner Wall & Donjon, Dover Castle (by Karen Rose, CC BY)
Innenmauer und Donjon, Dover Castle
Karen Rose (CC BY)

Mittelalterliche Burgen wurden ab dem 11. Jahrhundert n. Chr. von Herrschern erbaut, um ihren Reichtum und ihre Macht gegenüber der Bevölkerung zu demonstrieren, um einen Ort der Verteidigung und des sicheren Rückzugs im Falle eines Angriffs zu bieten, um strategisch wichtige Orte wie Flussübergänge, Bergpfade und Grenzübergänge zu verteidigen und um als Wohnsitz zu dienen.

Ob als ständiger Wohnsitz eines ansässigen Herrschers oder als vorübergehender Aufenthaltsort für einen Herrscher, der sein Reich bereiste – mittelalterliche Burgen wurden von Holz zu Stein umgebaut und erhielten immer eindrucksvollere Strukturen mit immer mehr Verteidigungselementen wie runden Türmen und befestigten Toren.

Die Entwicklung der Burg

Ein guter Standort für eine Burg war auf einer natürlichen Anhöhe, in der Nähe einer Klippe, an einer Flussbiegung oder dort, wo ältere Befestigungen wie römische Mauern sinnvoll wiederverwendet werden konnten. Burgen benötigten eine eigene Wasser- und Lebensmittelversorgung und in der Regel eine ständige Verteidigung, was bei der Wahl des Standortes ebenfalls zu berücksichtigen war.

Burgen waren ein kostspieliges Unterfangen, dessen Fertigstellung Jahre dauern konnte. Ein Maurermeister, der praktisch auch der Architekt war, leitete ein Team von Hunderten von Facharbeitern, von Zimmerleuten über Schmiede und Deichspezialisten bis hin zu einfachen Arbeitern. Der Transport von Materialien verursachte die höchsten Kosten, so dass die Nähe eines örtlichen Steinbruchs einen großen Vorteil darstellte.

Der Keep wurde zum Hauptmerkmal mittelalterlicher Burgen, obwohl er vor dem 16. Jahrhundert n. Chr. Donjon genannt wurde.

Die früheste Form der Burg war eine einfache Holzpalisade, vielleicht mit Erdwällen, die ein Lager umgab, manchmal mit einem festen Holzturm in der Mitte. Daraus entwickelte sich dann die Motte – bestehend aus einer Mauer, die einen offenen Burghof und einen natürlichen oder künstlichen Hügel (Motte) umgab, auf dem ein Holzturm errichtet wurde. Diese Burgen waren ab dem 11. Jahrhundert n. Chr. besonders bei den Normannen beliebt.

In der nächsten Entwicklungsstufe wurde auf der Motte eine Außenmauer aus Stein errichtet, und die Struktur wurde als shell keep (engl. shell – Hülle) bezeichnet. Im 12. Jahrhundert n. Chr. wurden schließlich auch die Außenmauer und der zentrale Hauptturm aus Stein gebaut, allerdings in der Regel nicht auf der Motte selbst, da diese nicht stabil genug war, um als Fundament für ein so schweres Bauwerk zu dienen. Tatsächlich konnten ganz neue Standorte bevorzugt oder benötigt werden, und das Fundament der Wahl war Felsgestein, da dies eine Unterhöhlung durch angreifende Truppen verhinderte. Der Keep, welcher anders als ein Bergfried, der nur zur Verteidigung diente, auch ein Wohnturm war, wurde zu einem Hauptmerkmal von Burgen, obwohl er vor dem 16. Jahrhundert n. Chr. Donjon (zurückgehend über das Französische auf das lateinische Wort für „Herr“) genannt wurde. In der Regel war es ein Turm mit drei oder mehr Stockwerken (tower keep); einige waren niedriger und wurden als hall keeps bezeichnet. Der Keep war das Herzstück einer mittelalterlichen Burg und der letzte Zufluchtsort im Falle eines Angriffs oder einer Belagerung. Bevor sie jedoch den Keep erreichten, mussten Angreifer eine lange Reihe von Verteidigungsanlagen überwinden.

Merkmale einer mittelalterlichen Burg

Die typischen Merkmale einer mittelalterlichen Burg waren:

  • Burggraben – ein umlaufender Graben mit oder ohne Wasser
  • Barbakane – eine Befestigungsanlage zum Schutz eines Tores
  • Kurtinen und Türme – die umlaufende Verteidigungsmauer
  • Befestigtes Torhaus – der Haupteingang der Burg
  • Keep (auch Donjon oder great tower genannt) – der höchste Turm und die beste Festung der Burg
  • Burghof – der Bereich innerhalb einer Ringmauer

Burggraben

Ein künstlich angelegter Graben umgab die gesamte Burganlage und konnte dauerhaft oder bei Angriffen vorübergehend mit Wasser gefüllt werden. Da die Anlage eines Wassergrabens ein gewaltiges Unterfangen war, spielte das Vorhandensein natürlicher Erhebungen und Vertiefungen eine wichtige Rolle bei der Wahl des Ortes, an dem die Burg errichtet werden sollte. Die bei der Anlage des Grabens ausgehobene Erde oder die Steine konnten für den Aufbau des Hügels verwendet werden, auf dem die Burg später errichtet werden sollte. Der Graben wurde tief genug angelegt, um Angreifer zu Pferd, zu Fuß oder mit Belagerungstürmen zu behindern. Die Wände waren steil und konnten mit Holzpflöcken vernietet werden, um sie rutschiger zu machen. Außerdem konnten Pfähle in den Boden gesteckt werden, um das Überqueren zu erschweren. Wenn der Graben mit Wasser gefüllt war, genügte eine Tiefe von einem halben Meter, um den Feind zu behindern und ihn anfälliger für Geschosse zu machen, die von den darüber liegenden Mauern abgefeuert wurden.

Caerphilly Castle
Caerphilly Castle
Nathan Reading (CC BY-NC-ND)

Barbakane

Die Barbakane war eine Verteidigungsanlage, die zum Schutz potenzieller Schwachstellen, wie eines Tores, errichtet wurde. Sie bestand in der Regel aus einem kurzen Stück befestigter Mauer, eventuell gestaffelt, und ermöglichte es den Verteidigern, einen direkten Angriff auf die eigentliche Mauer oder das Tor abzuwehren. Die Barbakane konnte durch Deckungsfeuer von den dahinter liegenden Türmen geschützt werden und war manchmal als Hofbarbakane von einer eigenen Mauer und/oder einem Graben (mit dazugehöriger Zugbrücke oder Drehbrücke) umgeben. Ein zweiter Typ war die Durchgangsbarbakane, die einem befestigten Korridor ähnelte, der von einem Tor nach außen führte. In der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Barbakane weiter von der Außenmauer entfernt und in einem Winkel zum Tor mit einer 90-Grad-Kurve innerhalb (zwischen der Eingangs- und der Ausgangsbrücke) errichtet, um den Zugang zur eigentlichen Burg weiter zu erschweren.

Kurtinen und Türme

Die Mauern, die die eigentliche Burg umgaben, stellten für Angreifer eine gewaltige Herausforderung dar. Wenn die Fundamente nicht aus Stein waren, mussten sie speziell bearbeitet werden, um das enorme Gewicht zu tragen. Die gängigste Methode bestand darin, einen Graben auszuheben, der breiter als die Mauer war, und ihn mit gestampftem Steinschutt zu füllen. Alternativ konnten auch Eichenpfähle in den Boden gerammt werden, um ihn stabiler zu machen. Die Mauern waren unterschiedlich dick, aber der Durchschnitt scheint bei etwa 2,5 m gelegen zu haben. Einige waren dick genug, um Durchgänge oder Wandmalereien zu enthalten. Die meisten Mauern bestanden aus zwei Schichten behauener Steine, die einen Kern aus Schutt und Mörtel umgaben. Um Untergraben zu verhindern und die Besteigung zu erschweren, konnten sowohl Mauern als auch Türme geböscht errichtet werden, oder es wurde später ein schräger Schutzwall hinzugefügt. Diese Neigung konnte sich auch als nützlich erweisen, wenn Geschosse auf den Feind geworfen wurden, da sie oft in unvorhersehbaren Winkeln abprallten.

Die Bogenschützen konnten durch schmale vertikale Schlitze im Mauerwerk schießen, die sich für ein besseres Schussfeld nach innen hin verbreiterten.

Eine Zinnenbrüstung entlang der Mauerkrone erlaubte den Verteidigern, sich bei Bedarf hinter den erhöhten Mauerteilen (Zinnen) zu verbergen und ihre Pfeile und Armbrüste durch den unteren Teil (Scharten) abzufeuern, wodurch sie weniger Angriffsfläche für feindliche Geschosse boten. Die Scharten konnten auch durch hölzerne Klappläden geschützt sein, die heruntergelassen werden konnten, wenn ein Bogenschütze einen Pfeil abschießen wollte. An der Innenseite der Mauern befanden sich erhöhte Plattformen, auf denen die Verteidiger entlanglaufen konnten, und die Innenseite der Mauer blieb in der Regel offen, um im Falle eines Durchbruchs weitere Angriffe in Richtung der inneren Befestigungsanlagen zu ermöglichen.

Türme wurden an die Mauern angebaut, damit die Verteidiger aus mehreren Winkeln auf den Feind schießen konnten. Die Türme waren zunächst quadratisch, später (ab 1180 n. Chr.) D-förmig und dann rund, was eine größere Feuerreichweite ermöglichte und die toten Winkel in den Ecken beseitigte. Vorstehende Türme boten zusätzliche Schussmöglichkeiten auf den Feind, wenn dieser versuchte, die Mauern zu erklimmen oder zu untergraben. Runde Türme waren auch strukturell stabiler und widerstanden besser den Versuchen, sie entweder durch Unterhöhlung oder durch Herausreißen von Steinen mit Werkzeugen zum Einsturz zu bringen (die Ecken waren ein beliebtes Ziel für Sappeure). Die Krümmung im Mauerwerk des Turmes brachte den zusätzlichen Vorteil, dass Artilleriegeschosse wie schwere Steine besser abgelenkt werden konnten. Gelang es dem Feind, einen Teil der Mauer zu erklimmen, so boten die Türme den Verteidigern einen Zufluchtsort, von dem aus sie ihre Pfeile weiter abfeuern konnten. Bogenschützen konnten durch schmale vertikale Schlitze im Mauerwerk schießen, die sich für ein besseres Schussfeld nach innen hin verbreiterten. Später wurde ein kleiner horizontaler Schlitz hinzugefügt, um die Schussweite weiter zu vergrößern.

Plan of Harlech Castle
Plan von Harlech Castle
Cadw (Open Government License)

Mit der Weiterentwicklung der Burgen wurde ein weiterer innerer Mauerring üblich – die entstandene Form wird als Ringburg bezeichnet. Nun mussten die Angreifer zwei Mauern durchbrechen, und wenn sie die äußere Mauer überwunden hatten, waren sie beim Durchqueren des Raumes zwischen den beiden Verteidigungslinien durch das Feuer von der noch höheren inneren Mauer extrem gefährdet. Manchmal wurden unterirdische Tunnel gegraben, um die beiden Mauern miteinander zu verbinden und einen Fluchtweg nach außerhalb der Burg oder ein Ausfallstor zu schaffen, durch das die Verteidiger den Spieß umdrehen und die Angreifer von hinten angreifen konnten.

Ab dem 15. Jahrhundert n. Chr., als die Schlachten größtenteils unter freiem Himmel ausgetragen wurden und die Burgenkriege zurückgingen, enthielten die Burgen weiterhin ihre traditionellen Verteidigungsanlagen, die nun jedoch weitgehend symbolischen Charakter hatten und nur noch der Schau dienten. Imposante Türme und Zinnen wurden zu leicht erkennbaren Symbolen der Macht und wurden daher an großen Landhäusern und sogar an friedlichen institutionellen Gebäuden wie Kirchen und Universitäten angebracht.

Befestigtes Torhaus

Das Haupttor einer Burg war potenziell einer ihrer schwächsten Punkte, und aus diesem Grund erhielten die Tore im Laufe der Zeit immer mehr Schutzeinrichtungen. Ab dem Ende des 12. Jahrhunderts n. Chr. wurden Zwillingstürme gebaut, zwischen denen sich zurückgesetzt das Tor befand. Das Tor selbst wurde durch eine schwere Holztür und ein Fallgitter (oder sogar zwei) geschützt – ein Gitter aus Holz und Metall, das heruntergelassen werden konnte, um den Zugang zu versperren. Manchmal gab es auch eine Zugbrücke, die mit Hilfe von Ketten hochgezogen oder – in der schnelleren Version – um 90 Grad geschwenkt werden konnte, was bedeutete, dass der Feind einen (vielleicht sogar mit Wasser gefüllten) Graben überwinden musste, bevor er zum eigentlichen Tor gelangte. Zu den zusätzlichen Verteidigungsmaßnahmen gehörten „Mordlöcher“ oder Maschikulis – Löcher in vorspringenden Zinnen über dem Eingangstor, durch die Geschosse oder brennende Flüssigkeiten geworfen oder gegossen werden konnten. Außerdem ermöglichte eine Wasserrinne den Verteidigern, Brände zu löschen, die Angreifer an der verwundbaren Holztür gelegt hatten.

Gatehouse, Chepstow Castle
Torhaus, Chepstow Castle
Damian Entwistle (CC BY-NC-SA)

Im Laufe der Zeit wurden die Torhäuser nicht mehr als Schwachpunkte, sondern als bemerkenswerte Stärken angesehen und wurden sogar als Wohnsitze genutzt, insbesondere für den Burgvogt, der für die tägliche Verwaltung zuständig war. Einige Torhäuser verfügten auch über Kerker und Räume in den oberen Stockwerken für geachtetere Gefangene, die gegen Lösegeld festgehalten wurden. Auch eine Kapelle konnte in das Torhaus integriert sein. Größere Burgen besaßen manchmal ein zweites befestigtes Tor (in der Regel auf der dem Haupttor gegenüberliegenden Seite der Ringmauer) und ein oder mehrere sehr kleine Tore oder Nebentüren für den Zugang von Einzelpersonen in Notfällen.

Keep

Der Keep oder Donjon war ein mehrstöckiges Turmgebäude mit besonders dicken Mauern und einem gut zu verteidigenden Eingang, der ihn bei einem Angriff zum sichersten Ort der Burg machte. Ab dem frühen 12. Jahrhundert n. Chr. tauchte er in den meisten Burgen auf. Ein Keep konnte quadratisch oder rechteckig sein und hatte oft seine eigenen Türmchen auf der Spitze. Alternativ dazu waren einige rund und hatten Holzverkleidungen um die Spitze, wodurch sie als überdachte Feuerplattformen dienten. Diese imposanten Bauwerke, die in einigen Fällen eine Höhe von bis zu 40 Metern erreichten (obwohl 20 Meter eher die Regel sind), waren nützliche Indikatoren für die Macht eines lokalen Fürsten oder Herrschers und dienten außerdem als theoretischer Rückzugsort. Die kostspielig zu bauenden, hoch aufragenden Türme wurden im 13. Jahrhundert n. Chr. zunehmend durch größere Rundtürme in der Ringmauer ersetzt.

Pembroke Castle Keep
Pembroke Castle Keep
Mario Sánchez Prada (CC BY-SA)

Wie bei jedem Gebäude war die Schwachstelle eines Keeps der Eingang, und so wurde dieser oft durch eine Treppe erschlossen, die direkt in den ersten Stock (d. h. über das Erdgeschoss) führte. In den frühen Burgen konnte diese Treppe bei Bedarf entfernt werden, später war sie dauerhaft, aber durch einen eigenen Durchgang und durch an der Seite des Keeps angebaute Türme (ein Vorgebäude) geschützt. Der Vorbau war manchmal durch eine Zugbrücke, ein Fallgatter und einen Graben vom Keep getrennt. Ein riesiges Gittertor war das letzte, aber immer noch gewaltige Hindernis für Angreifer, die es bis dorthin geschafft hatten. Selbst wenn es Soldaten gelang, in den Keep einzudringen, mussten sie sich den Weg über die engen Wendeltreppen zu den einzelnen Stockwerken erkämpfen, wobei sie manchmal ein ganzes Stockwerk durchqueren mussten, um die Treppe zur nächsten Ebene zu erreichen.

Im ersten Stock des Keeps befand sich in der Regel ein großer Saal für Bankette und Audienzen.

Das Dach war in der Regel aus Holz und steil geneigt. Die äußere Dachfläche wurde durch Schindeln, Ziegel, Schiefer, Stroh oder Bleiplatten geschützt. Mit Holz oder Blei ausgekleidete Entwässerungsrinnen, Abflussrohre und vorstehende Steinspeier sorgten dafür, dass sich das Regenwasser nicht ansammelte und das Mauerwerk des Gebäudes nicht beschädigte.

Der Keller des Keeps diente meist zur Lagerung von Lebensmitteln, Waffen und Ausrüstung. Für die Trinkwasserversorgung gab es normalerweise einen Tiefbrunnen, der durch aufgefangenes und in eine Zisterne geleitetes Niederschlagswasser ergänzt werden konnte. Im Erdgeschoss befanden sich die Küchen und manchmal auch Ställe. Im ersten Stock befand sich in der Regel ein großer Saal für Bankette und Audienzen. Dieser Raum sollte beeindrucken und hatte daher oft eine schöne Holzbalkendecke oder beeindruckende Steingewölbe, große Fenster (die sich zur sicheren Innenseite der Burg hin öffneten) und einen großen Kamin. Auch in diesem Stockwerk und vielleicht auch im Stockwerk darüber befanden sich Privatgemächer und normalerweise eine Kapelle. Das oberste Stockwerk, das manchmal Sonnenzimmer oder Solar genannt wurde, weil es sicher genug war, um größere Fenster zu haben, diente einem ungewissen Zweck. Geheizt wurde mit Feuerstellen und tragbaren Kohlenbecken, und die Fenster waren mit hölzernen Fensterläden versehen, um bei Bedarf Wärme zu halten.

Burghof

In der inneren Vorburg oder im Innenhof konnten sich neben dem Keep verschiedene andere Gebäude befinden, wie Getreidespeicher, Werkstätten (für Schmiede, Tischler, Weber und Töpfer), eine Vorratskammer (für die Lagerung von Wein und Bier), Ställe, Nebenunterkünfte und eventuell Platz für Jagdhunde und Vögel, wenn es sich um eine größere Burg handelte. Diese Gebäude wurden aus Stein oder einfacher mit Wänden aus Flechtwerk und Lehm mit Strohdächern errichtet. Um bessere Selbstversorgung in Zeiten der Belagerung zu gewährleisten, gab es im Schutz des Burghofs Gärten und Platz für Geflügel und Vieh. Größere Burgen besaßen hier auch eine zweite Kapelle.

Abschließend noch eine Bemerkung zu Toiletten. Die Latrinen einer Burg wurden in der Regel mit einem vorspringenden Schacht aus Mauerwerk an einem Teil der Außenmauer gebaut, und Ausscheidungen fielen direkt in den Graben außerhalb. Die Toiletten hatten eine einfache Holzbank mit einem Loch darin, aber einige waren privat und hatten eine eigene Tür, während andere lediglich in einer Nische untergebracht waren. In einigen Türmen waren dreieckige Urinale eingebaut, damit Verteidiger ihren Posten nicht lange verlassen mussten. Architekten schienen selbst solche grundlegenden menschlichen Aktivitäten mit Blick auf den bestmöglichen Schutz der Burg gegen alle Angreifer in allen Situationen geplant zu haben.

Fragen und Antworten

Welches sind die vier Arten von mittelalterlichen Burgen?

Es gab vier Arten von mittelalterlichen Burgen. In der Reihenfolge ihres Auftretens waren diese Typen: die Motte, der hölzerne Keep, der steinerne Keep und die steinerne Ringburg.

Was war eine mittelalterliche Burg?

Eine mittelalterliche Burg war ein hölzernes oder steinernes Gebäude, das von Herrschern genutzt wurde, um ihren Reichtum und ihre Macht zu demonstrieren und einen Ort der Verteidigung in Kriegszeiten zu schaffen. Eine mittelalterliche Burg verteidigte in der Regel einen strategisch wichtigen Ort wie eine Grenze, einen Flussübergang oder einen Talpass. Viele Burgen hatten eine ständige Garnison von Soldaten.

Gibt es noch mittelalterliche Burgen?

Viele mittelalterliche Burgen existieren heute noch in der einen oder anderen Form. Zu den am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen gehören der Tower of London, Dover Castle und die Cité von Carcassonne.

Über den Übersetzer

Marina Wrackmeyer
Marina arbeitet hauptberuflich im KEP-Innendienst und nebenbei an der Herausgabe der WHE auf Deutsch. Sie liest und lernt gerne und ist besonders an Sprachen und Geschichte interessiert.

Über den Autor

Mark Cartwright
Mark ist hauptberuflich als Autor, Forscher, Historiker und Redakteur tätig. Zu seinen Spezialinteressen gehören Keramik, Architektur, Weltmythologie und die Entdeckung der Ideen, die alle Zivilisationen vereinen. Er hat einen MA in politischer Philosophie und ist Verlagsleiter bei WHE.

Diese Arbeit zitieren

APA-Stil

Cartwright, M. (2018, Mai 17). Mittelalterliche Burgen [Medieval Castle]. (M. Wrackmeyer, Übersetzer). World History Encyclopedia. Abgerufen von https://www.worldhistory.org/trans/de/1-17024/mittelalterliche-burgen/

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Cartwright, Mark. "Mittelalterliche Burgen." Übersetzt von Marina Wrackmeyer. World History Encyclopedia. Zuletzt geändert Mai 17, 2018. https://www.worldhistory.org/trans/de/1-17024/mittelalterliche-burgen/.

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Cartwright, Mark. "Mittelalterliche Burgen." Übersetzt von Marina Wrackmeyer. World History Encyclopedia. World History Encyclopedia, 17 Mai 2018. Web. 21 Nov 2024.