Mittelalterliche Klöster

Definition

Mark Cartwright
von , übersetzt von Marina Wrackmeyer
Veröffentlicht am 14 Dezember 2018
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Whitby Abbey (by Mark Cartwright, CC BY-NC-SA)
Abtei von Whitby
Mark Cartwright (CC BY-NC-SA)

Das mittelalterliche Kloster war eine geschlossene und manchmal abgelegene Gemeinschaft von Mönchen, die unter der Leitung eines Abtes ein einfaches Leben des Gebets und der Andacht führten und weltliche Güter mieden. Christliche Klöster entstanden erstmals im 4. Jahrhundert in Ägypten und Syrien, und im 5. Jahrhundert hatte sich die Idee auch in Westeuropa verbreitet.

Persönlichkeiten wie der heilige Benedikt von Nursia (gest. um 543), der Gründer des Benediktinerordens, stellten Regeln auf, nach denen die Mönche leben sollten, und diese wurden in den folgenden Jahrhunderten in unterschiedlichem Maße nachgeahmt und befolgt, auch in den Klöstern, die heute noch bestehen. Obwohl ihre Mitglieder arm waren, waren die Klöster selbst reiche und mächtige Institutionen, die ihren Reichtum aus den ihnen geschenkten Ländereien und Gütern schöpften. Klöster waren auch wichtige Bildungszentren, in denen die Jugend ausgebildet wurde, und, was für die heutigen Historiker vielleicht am wichtigsten ist, sie produzierten mühsam Bücher und bewahrten antike Texte, die unser Wissen nicht nur über die mittelalterliche Welt, sondern auch über das klassische Altertum erheblich erweitert haben.

VON MÖNCHEN WURDE ERWARTET, DASS SIE IHRE Aufgaben GRÖSSTENTEILS SCHWEIGEND verrichteten, EINFACHE, GROBE KLEIDUNG TRUGEN UND nur DAS NÖTIGSTE AN PERSÖNLICHEN GEGENSTÄNDEN besassen.

Ursprünge und Entwicklung

Ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. entwickelte sich in Ägypten und Syrien ein Trend, der dazu führte, dass sich einige Christen für das Leben eines Einsiedlers oder Asketen entschieden. Sie taten dies, weil sie glaubten, dass sie ohne materielle oder weltliche Ablenkungen ein größeres Verständnis für und eine größere Nähe zu Gott erlangen würden. Wenn die frühen Christen verfolgt wurden, waren sie außerdem manchmal gezwungen, in abgelegenen Bergregionen zu leben, in denen es an Lebensnotwendigem fehlte. Als die Zahl dieser Individualisten wuchs, begannen einige von ihnen, in Gemeinschaften zusammenzuleben, wobei sie sich jedoch weiterhin vom Rest der Gesellschaft abgrenzten und sich ganz dem Gebet und dem Studium der Heiligen Schrift widmeten. Anfangs lebten die Mitglieder dieser Gemeinschaften zusammen an einem Ort, der als Lawra bekannt war, wo sie ihr einsames Leben fortsetzten und nur zu den Gottesdiensten zusammenkamen. Ihr Anführer, ein Abbas (daher der spätere Begriff „Abt“), stand diesen Gemeinschaften vor. Aus diesem Grund wurden die Mitglieder im Griechischen Monachos genannt, was von mono (allein) abgeleitet ist und den Ursprung des Wortes „Mönch“ darstellt.

Einer der ersten Einsiedlermönche, der damit begann, Klöster zu gründen, in denen die Mönche in einer größeren Gemeinschaft lebten, war Pachomios (ca. 290-346), ein Ägypter und ehemaliger Soldat, der – vielleicht inspiriert von der Effizienz römischer Heerlager – neun Männer- und zwei Frauenklöster in Tabennisi in Ägypten gründete. Diese ersten gemeinschaftlichen (koinobitischen) Klöster wurden nach einer von Pachomios zusammengestellten Liste von Regeln verwaltet, und diese Art des gemeinschaftlichen Lebens (koinobion), bei dem die Mönche im Alltag zusammen lebten, arbeiteten und beteten, alle Güter gemeinsam besaßen und von einem Abt verwaltet wurden, wurde in der byzantinischen Zeit zum gängigen Modell.

Agios Triadas Monastery, Meteora
Agias Triados Kloster, Meteora
Dido3 (CC BY-SA)

Der nächste Schritt auf dem Weg zu der Art von Kloster, die im Mittelalter zum Standard wurde, wurde von Basilius von Caesarea (auch bekannt als der Heilige Basilius oder Basilius der Große, ca. 330-c. 379) im 4. Jahrhundert eingeleitet. Basilius hatte die Klöster in Ägypten und Syrien mit eigenen Augen gesehen und versuchte, sie im gesamten Byzantinischen Reich zu reproduzieren. Basilius fügte mit seiner Überzeugung, dass die Mönche nicht nur für gemeinsame Ziele zusammenarbeiten, sondern auch einen Beitrag zur weiteren Gemeinschaft leisten sollten, eine zusätzliche Dimension hinzu. Die byzantinischen Klöster waren unabhängige Organisationen mit eigenen Regeln und Vorschriften für die Mönchsbrüder.

Der Benediktinerorden

Ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. verbreitete sich die Idee der Klöster im Byzantinischen Reich und dann in Westeuropa, wo sie auf der Grundlage der Lehren des italienischen Abtes Benedikt von Nursia (ca. 480-543), der als Begründer des europäischen Klostermodells gilt, ihre eigene Praxis entwickelten. Benedikt selbst gründete das Kloster von Montecassino in Italien. Der Benediktinerorden ermutigte seine Mitglieder, ein möglichst einfaches Leben zu führen, mit einfacher Kost, einfachen Unterkünften und so wenig Besitz wie möglich. Von den Mönchen wurde erwartet, dass sie in einer Gemeinschaft von gegenseitiger Hilfe und Wachsamkeit zusammenlebten und sich an der körperlichen Arbeit beteiligten, die für die wirtschaftliche Selbstversorgung des Klosters erforderlich war, sowie an religiösen Studien und Gebeten. Die Mönche hatten eine Reihe von Regeln zu befolgen, die als Benediktsregel (regula) bekannt sind, deren Strenge und praktische Anwendung jedoch weitgehend den einzelnen Äbten oblag, die in jedem Kloster die absolute Autorität innehatten. Auch Frauen konnten ein klösterliches Leben als Nonnen in Abteien und Nonnenklöstern führen.

Dank Steuererleichterungen und Schenkungen wuchsen die Klöster und ihr Reichtum, so dass die Mönche im Laufe des Mittelalters immer weniger körperliche Arbeit verrichten mussten, da sie sich nun auf die Arbeit von Laienbrüdern, Lohnarbeitern oder Leibeigenen (unfreien Arbeitern) verlassen konnten. Infolgedessen konnten sich die Mönche im Hochmittelalter verstärkt der Wissenschaft widmen, insbesondere Spezialgebieten der mittelalterlichen Klöster, wie der Herstellung von illuminierten Handschriften.

Saint Benedict of Nursia
St. Benedikt von Nursia
Fra Angelico (Public Domain)

Der Zisterzienserorden

Ab dem 11. Jahrhundert entstanden neue Orden, am bekanntesten der Zisterzienserorden (gegründet 1098), vor allem weil einige Mönche einen noch strengeren Lebensstil anstrebten, als ihn die Benediktiner boten. Der Zisterzienserorden legte viel mehr Wert auf religiöse Studien und reduzierte die körperliche Arbeit, die von den Mönchen erwartet wurde. Arbeiten wie die Bearbeitung der landwirtschaftlichen Flächen des Klosters oder das Backen von Brot wurden stattdessen von angeheuerten Arbeitskräften oder Laienbrüdern, die keine vollwertigen Mönche waren, erledigt. Entsprechend ihrer strengeren Lebensweise befanden sich die Zisterzienserklöster auch an abgelegeneren Orten als die Benediktinerklöster und verfügten über schlichte Gebäude mit einem Minimum an geschnitztem Mauerwerk, Innendekoration und Komfort.

Ab dem 13. Jahrhundert entwickelte sich ein weiterer Zweig des enthaltsamen Lebens, der aus Brüdern bestand, die alle materiellen Güter ablehnten und nicht in klösterlichen Gemeinschaften, sondern als Einzelpersonen und vollständig von den Almosen der Wohltäter abhängig lebten. Der heilige Franz von Assisi (ca. 1181-1260) gründete einen berühmten Bettelorden, den der Franziskaner, der dann von den Dominikanern (ca. 1220) und später von den Karmeliten (Ende des 12. Jahrhunderts) und den Augustinern (1244) nachgeahmt wurde.

Alltagsleben

Die Größe der Klöster war sehr unterschiedlich, wobei in kleineren Klöstern nur etwa ein Dutzend Mönche lebten und von einem Prior anstelle eines Abtes geleitet werden konnten. Größere Klöster wie die Abtei von Cluny in Frankreich (gegründet um 910) zählten in ihrer Blütezeit im 12. Jahrhundert 460 Mönche, aber rund 100 Brüder scheinen für die meisten Klöster typisch gewesen zu sein. Der Abt wurde von den älteren Mönchen gewählt und hatte sein Amt auf Lebenszeit inne. Ihm zur Seite standen ein Prior und jene Mönche, die mit besonderen Verwaltungsaufgaben betraut waren – die sogenannten Obedientiarii kümmerten sich um verschiedene Aspekte des Klosters, wie die Kirche, die Gottesdienste, die Bibliothek, die Einkünfte aus den Ländereien, die Lebensmittelvorräte oder den Weinkeller. Der Abt vertrat das Kloster nach außen, zum Beispiel bei Ordensversammlungen oder bei Versammlungen, die sich mit der Verwaltung der Klostergüter befassten.

Four Monks by Rinaldi
Vier Mönche von Rinaldi
Claudio Rinaldi (Public Domain)

Gewöhnliche Mönche führten natürlich ein einfaches Leben. Da es den Mönchen in der Regel nicht erlaubt war, das Kloster zu verlassen, verbrachten sie ihre Tage mit landwirtschaftlichen Arbeiten und religiösen Studien, wie dem Lesen von Texten, dem Kopieren von Büchern zur Herstellung neuer illuminierter Handschriften, dem Unterrichten von Oblaten (jungen Männern) oder Novizen (Mönchsanwärtern) und dem Sprechen von Gebeten (was offiziell als „Arbeit“ oder vielmehr „Gottes Werk“ eingestuft wurde). Der Tag und sogar die Nacht wurden regelmäßig von Gottesdiensten und der morgendlichen Versammlung im Kapitelsaal unterbrochen, bei der alle Mönche zusammenkamen, um die Angelegenheiten des Klosters zu besprechen. Von den Mönchen wurde erwartet, dass sie ihre Aufgaben größtenteils schweigend verrichteten, einfache, grobe Kleidung trugen und auf alles abgesehen von den einfachsten persönlichen Gegenständen verzichteten. Ihre einzige Vergünstigung bestand in ganzjährig gutem Essen und Trinken, was sie in einer Hauptmahlzeit pro Tag (oder zwei während des Winters) zu sich nahmen.

Das Herzstück des Klosters war der Kreuzgang, ein Bogengang um einen offenen quadratischen Raum.

Klostergebäude

Klöster waren unterschiedlich groß und benötigten daher auch unterschiedliche Gebäude. Manchmal diktierte sogar die Geografie die Architektur, wie bei den abgelegenen Bergklöstern von Meteora in Griechenland oder der Benediktinerabtei auf der Gezeiteninsel Le Mont-Saint-Michel in Frankreich. Viele Klöster hatten jedoch wesentliche architektonische Merkmale gemeinsam, und die Grundrisse im Zentrum der europäischen Klöster waren im gesamten Mittelalter bemerkenswert einheitlich. Klöster besaßen oft hohe Umfassungsmauern, aber ob diese in erster Linie dazu dienten, die einfachen Leute draußen oder die Mönche drinnen zu halten, ist umstritten. Der Zugang von außen erfolgte durch das Haupttor.

Das Herz des Klosters war der Kreuzgang: ein Bogengang um einen offenen quadratischen Raum. Der Zugang zum Kreuzgang war in der Regel beschränkt, und niemand außerhalb der klösterlichen Gemeinschaft durfte ihn ohne Erlaubnis betreten. Der Kreuzgang war einer der wenigen Bereiche, in denen die Mönche frei sprechen konnten. Hier wurden die Novizen unterrichtet und Aufgaben wie das Schärfen von Messern auf dem Wetzstein des Klosters oder das Waschen von Kleidung in großen Steinbecken erledigt.

Model of Cluny Abbey
Modell der Abtei Cluny
Hannes72 (CC BY-SA)

An den Kreuzgang schloss sich die Kirche mit einem Glockenturm an, der wichtig war, um die Mönche zum Gottesdienst zu rufen. Es gab Lagerräume, ausgedehnte Keller für die Lagerung von Lebensmitteln und Wein und vielleicht auch Ställe. Es gab einen Kapitelsaal für die täglichen Versammlungen, eine Bibliothek und ein nach Süden ausgerichtetes Skriptorium, in dem die Mönche ihre Bücher anfertigten. Die gemeinsamen Mahlzeiten wurden im Refektorium an langen hölzernen Esstischen eingenommen. An das Refektorium schlossen sich Küchen, eine Bäckerei und ein Garten an, in dem Gemüse und Kräuter angebaut und Fische in einem Teich gehalten wurden. Ebenfalls neben dem Refektorium befand sich das Kalefaktorium, der einzige beheizte Raum im Kloster (neben den Küchen), in dem sich die Mönche im Winter kurz aufwärmen konnten. Es gab getrennte Schlafsäle für Mönche, Oblaten und Novizen.

Außerhalb des Kreuzgangs befanden sich je nach Größe des Klosters Nebengebäude. So konnte es eine Krankenstation mit einer eigenen Küche für Alte und Kranke geben. Die Laienbrüder lebten in einem eigenen Wohnhaus, das sich in der Regel in einem Außenhof befand und über eine eigene Küche verfügte, da dort Speisen zubereitet werden konnten, die die Mönche nicht essen durften. Es konnte ein zusätzliches Unterkunftsgebäude für Reisende geben, sowie Werkstätten, in denen bestimmte Facharbeiter wie Schneider, Goldschmiede oder Glaser arbeiteten. Es gab teilweise auch einen Friedhof nur für die Mönche und einen weiteren für bedeutende örtliche Laien.

Die sanitären Einrichtungen eines mittelgroßen Klosters gehörten zu den besten, die man in der mittelalterlichen Welt finden konnte. Cluny verfügte über ein Latrinengebäude mit beeindruckenden 45 Kabinen, die in einen Abwasserkanal mündeten, durch den Wasser aus einem nahe gelegenen Bach floss. In größeren Klöstern konnte es auch ein Badehaus geben, auch wenn häufiges Baden für Mönche als unnötiger Luxus verpönt war.

Klösterliche Macht

Ein großes Kloster ähnelte insofern einer mittelalterlichen Burg oder einem Herrensitz, als es ein umliegendes Gebiet kontrollierte und im Wesentlichen alle Elemente enthielt, die man auch in einem kleinen Dorf jener Zeit finden würde. Im grundherrschaftlichen System Europas wurde das Land in der Regel in Gebiete aufgeteilt, die als Grundherrschaften bezeichnet werden – das kleinste Anwesen, das einige hundert Hektar umfasste und somit in der Lage war, ein Einkommen für einen Grundherrn und seine Familie zu erzielen. Ein Kloster erwarb Güter durch Schenkungen und konnte auf diese Weise viele verschiedene Ländereien verwalten, deren Einkünfte alle in die Klosterkasse flossen. Andere Schenkungen konnten Grundstücke in Städten oder sogar Kirchen beinhalten, so dass mehr Geld aus Pachten und Zehnten kam. Die Reichen machten solche Schenkungen, um ihr lokales Prestige zu steigern – es ist kein Zufall, dass beispielsweise in England und Wales zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert 167 Burgen und Klöster nebeneinander errichtet wurden. Darüber hinaus konnte ein Grundherr, der sich an der Gründung eines Klosters beteiligte, von dessen Erträgen materiell profitieren und vielleicht sogar den Schutz seiner Seele im nächsten Leben absichern, und zwar sowohl durch die Wirkung seiner Spende als auch durch die Anzahl der Gebete, die in seinem Namen gesprochen wurden. Zusätzlich zu den Einkünften aus Schenkungen, Landpacht und dem Verkauf von Waren, die auf dem Land produziert wurden, nahmen viele Klöster Geld durch die Veranstaltung von Märkten und die Herstellung von Handwerksprodukten ein, während einige sogar das Recht hatten, eigene Münzen zu prägen.

Lindisfarne Gospels
Evangeliar von Lindisfarne
manuscript_nerd (CC BY)

Klöster waren als Institutionen voller Pädagogen und Gelehrter auch nützliche Werkzeuge für den Staat. Monarchen setzten häufig Mönche mit ihren Latein- und Schriftkenntnissen in ihren königlichen Schreibstuben ein, oder ein Kloster übernahm selbst diese Funktion. Wir wissen zum Beispiel, dass das Kloster in Winchcombe in Gloucestershire, England, und die Abtei Saint-Wandrille in der Nähe von Rouen, Frankreich, im 9. Jahrhundert als königliches Archiv für ihre jeweiligen Königreiche genutzt wurden. Darüber hinaus bildeten große Klöster die Aristokratie aus und verfügten oft über spezialisierte Lehreinrichtungen wie die Abtei von Whitby im Nordosten Englands, die eine lange Reihe von Bischöfen ausbildete und den Heiligen Johannes von Beverley (gest. 721) zu ihren Absolventen zählte.

Rolle in der Gemeinschaft und Vermächtnis

Ein Kloster bot der örtlichen Gemeinschaft geistliche Führung. Sehr oft war seine Kirche für die Allgemeinheit bestimmt, es gab Arbeitsplätze, und die Mönche sorgten für Bildung, bewahrten heilige Reliquien, unterhielten Pilger, die zu Besuch kamen, kümmerten sich um Waisen, Kranke und alte Menschen und verteilten täglich Essen, Trinken und Almosen an die Armen. Die Mönche erstellten und kopierten zahllose unschätzbare historische Dokumente wie religiöse Abhandlungen, Biografien von Heiligen und regionale Geschichtswerke. Ihre illuminierten Handschriften erlangten Weltruhm und umfassen erhaltene Meisterwerke wie das Book of Kells und das Evangeliar von Lindisfarne.

Klöster förderten die Künste, insbesondere die Herstellung von Fresken und Mosaiken, sowohl innerhalb des Klosters als auch in der Welt, um die christliche Botschaft zu verbreiten. Klöster waren auch wichtige (wenn auch nicht immer erfolgreiche) Beschützer von Kunst und historischen Dokumenten, insbesondere in Zeiten des Aufruhrs wie Kriegen, Wikingerüberfällen oder Häresien wie dem Ikonoklasmus des 8. und 9. Jahrhundert n. Chr., als religiöse Kunst schonungslos zerstört und als blasphemisch angesehen wurde. Dank dieser Bemühungen und der Arbeit der Skriptoren, die diese Texte abschrieben und bewahrten, können wir heute Texte nicht nur aus dem Mittelalter, sondern auch aus der Antike lesen.

Klöster waren derart erfolgreiche und stabile Gemeinschaften, dass sich um viele von ihnen eine Peripherie von Wohn- und Funktionsgebäuden ansammelte, in denen Menschen dauerhaft lebten und arbeiteten, um die Mönche mit dem Nötigsten zu versorgen. Folglich sind viele Städte heutzutage so, wie sie sind, weil sich dort einst ein Kloster befand. Und schließlich gibt es wie beispielsweise in Meteora oder auf dem Berg Athos in Griechenland noch viele mittelalterliche Klöster, die noch immer in Betrieb sind und weiterhin den Bedürftigsten der Gesellschaft helfen und selbst eine lebendige Verbindung mit der Vergangenheit darstellen.

Übersetzer

Marina Wrackmeyer
Marina arbeitet hauptberuflich im KEP-Innendienst und nebenbei an der Herausgabe der WHE auf Deutsch. Sie liest und lernt gerne und ist besonders an Sprachen und Geschichte interessiert.

Autor

Mark Cartwright
Mark ist hauptberuflich als Autor, Forscher, Historiker und Redakteur tätig. Zu seinen Spezialinteressen gehören Keramik, Architektur, Weltmythologie und die Entdeckung der Ideen, die alle Zivilisationen vereinen. Er hat einen MA in politischer Philosophie und ist Verlagsleiter bei WHE.

Dieses Werk Zitieren

APA Stil

Cartwright, M. (2018, Dezember 14). Mittelalterliche Klöster [Medieval Monastery]. (M. Wrackmeyer, Übersetzer). World History Encyclopedia. Abgerufen auf https://www.worldhistory.org/trans/de/1-17680/mittelalterliche-kloster/

Chicago Stil

Cartwright, Mark. "Mittelalterliche Klöster." Übersetzt von Marina Wrackmeyer. World History Encyclopedia. Letzte Dezember 14, 2018. https://www.worldhistory.org/trans/de/1-17680/mittelalterliche-kloster/.

MLA Stil

Cartwright, Mark. "Mittelalterliche Klöster." Übersetzt von Marina Wrackmeyer. World History Encyclopedia. World History Encyclopedia, 14 Dez 2018. Internet. 20 Nov 2024.