Das alte keltische Pantheon bestand aus über 400 Göttern und Göttinnen, die alles von Flüssen bis hin zur Kriegsführung repräsentierten. Die keltischen Gottheiten, mit Ausnahme vielleicht von Lugh, wurden im Europa der Eisenzeit nicht flächendeckend angebetet, sondern nur lokal in einigen Regionen oder bestimmten Gebieten. Eine weitere Schwierigkeit bei der Untersuchung des keltischen Pantheons ist der Mangel an schriftlichen Quellen, die von den Kelten selbst stammen; sehr oft wird ein Gott (deivos/deiva) nur in einer einzelnen überlebenden Inschrift erwähnt. Um das Problem unseres Mangels an Wissen noch zu komplizieren gaben die Kelten ihren Göttern oft allumfassende Kräfte und Attribute, was bedeutet, dass diese nicht so einfach zu kategorisieren sind wie zum Beispiel der griechische Poseidon oder der römische Mars. Nichtsdestotrotz können wir durch das Sammeln von Sekundärquellen klassischer und früh – christlicher Autoren, keltischer Artefakte und archäologischen Untersuchungen ein angemessenes Bild zumindest einiger der Gottheiten erstellen, die die Kelten anbeteten, ein Pantheon, das der keltische Historiker Proinsias MacCana als „fruchtbares Chaos“ beschrieb.
Keltische Votivinschriften aus der Römerzeit nennen häufig einen keltischen Gott mit dem römischen Äquivalent dazu notiert, eine Praktik, die als interpretatio romana bekannt war, und diese Verknüpfung ist in den betreffenden Einträgen unten vermerkt. Generell sind die Einträge beschränkt auf die wichtigsten Gottheiten bzw. jene mit mehreren oder signifikanten Inschriften.
Abnoba – eine Jagdgöttin, die im Schwarzwald (Südostdeutschland) verehrt wurde und gelegentlich mit der römischen Jagdgöttin Diana assoziiert wurde. Verschiedene Votivinschriften in Süddeutschland erwähnen die Göttin. Eine Sandsteinstatuette aus Karlsruhe – Mühlburg überlebte in Südostdeutschland, die sie einen griechischen Chiton tragend in Begleitung eines Jagdhundes, der einen Hasen gefangen hat, darstellt.
Aeracura – eine Göttin, die in Teilen des Römischen Reiches verehrt wurde und oft mit dem Gott der Unterwelt Dis Pater in Verbindung gebracht wird. Schriftliche Quellen bieten keine Informationen über sie.
Agrona – Eine Göttin, die mit dem Schlachten im Kampf assoziiert wird und in Britannien verehrt wurde.
Ahes – eine Göttin, der der Bau römischer Straßen in der Bretagne zugeschrieben wurde und die als Schutzpatronin der Wege angesehen wird.
Alator – von den Römern als Äquivalent zu ihrem Kriegsgott Mars identifiziert. Er wird erwähnt auf einem Altar aus South Shields und einer Votivplatte aus Parkway, beides in England. Letztere stellt den Gott als Krieger mit Schild, Helm und Speer dar.
Albiorix – sein Name leitet sich wahrscheinlich her von Alba oder Albu (Albion bei den Römern), dem alten Namen für Britannien. Gleichgesetzt mit Mars wird er in einer erhaltenen Inschrift erwähnt, die aus Sablet in der heutigen Region Languedoc in Frankreich stammt.
Alisonus (auch Alisanos) – ein Gott assoziiert mit Felsen oder Felsvorsprüngen, steht womöglich in Zusammenhang mit dem Oppidum Alesia in Gallien oder dem Fluss Alisos. Er wird in Inschriften auf zwei Bronzeschalen aus (Ost)Zentralfrankreich erwähnt.
Amarcolitanus – sein Name könnte „Er Des Fernen Blickes“ bedeuten, und er wurde von den Römern mit Apollo identifiziert. Eine Votivinschrift aus Branges in Ostfrankreich ist erhalten.
Ancamna – Eine Göttin die in mehreren Inschriften die Partnerin der Götter Lenus und Smertrius ist.
Andarta – eine keltische Göttin deren Name womöglich von dem keltischen Wort für „Bär“ abgeleitet wurde. In Die (Südfrankreich) überlebten sieben Inschriften mit dem Namen der Göttin
Andrasta – eine keltische Göttin, die nur einmal Erwähnung findet bei dem römischen Schreiber Cassius Dio (ca. 164 – 235 n.Chr.). Er dokumentierte, dass Boudicca (gest. 61 n. Chr.), Königin der Iceni in Britannien, Andastra um Hilfe angerufen hatte, als im Jahr 61 Stammesunruhen aufkamen. Andastra wurden Hasen geopfert.
Anextlomarus – ein Gott dessen Name wahrscheinlich „Großer Beschützer“ bedeutet. Ebenfalls mit Apollo gleichgesetzt, wird er in Inschriften in Nordbritannien und Nordfrankreich erwähnt. An einem dritten Fundort in Aventicum (Avenches) in der Schweiz wird der Name Anextlomara geschrieben.
Anteniciticus (auch Anociticus oder Antocidicus) – der Name eines jugendlichen Gottes der an drei Altären nahe dem Hadrianswall im nördlichen Britannien verehrt wurde. An der gleichen Fundstelle wurden auch Teile einer Statue von Anteniciticus entdeckt, bei der der Kopf erhalten ist und seine Haare dem Geweih eines jungen Hirsches ähneln.
Anu (auch Ana und Anann) – eine Hauptgöttin Irlands aus vorchristlicher Zeit. Im Glossar des Bischofs Cormac wird die Göttin als Mutter aller irischen Götter bezeichnet. Assoziiert mit der Fruchtbarkeit wurde Anu besonders in Munster verehrt, obwohl in der Epik ganz Irland manchmal als „Land von Anu“ bezeichnet wird
Arduinna – Eine Wildschweingöttin, die mit den Bergen nahe den Wäldern am Rhein assoziiert wurde. Sie wird von den Römern in Votivinschriften mit Diana in Verbindung gebracht. Eine Bronzestatue unbekannter Herkunft einer Göttin, die einen Eber reitet, könnte wohl eine Darstellung von ihr sein.
Arecurius – ein Gott, der in der Römerzeit im Nordosten von England verehrt wurde und dessen Name bedeutet „er, der den Stamm vertritt“.
Arnemetia – der Name einer Göttin, deren Name in einer Inschrift genannt wird, die bei der Heiligen Quelle nahe Buxton, Derbyshire, Engalnd gefunden wurde und, und einer weiteren auf einem Alter in der römischen Festung bei Brough – on – Noe, in der gleichen Grafschaft. In der letzteren Inschrift lautet der Name der Göttin Arnomecte.
Artaius – ein Gott, der von den Römern mit Merkur identifiziert wird. Sein Name könnte von dem keltischen Wort für Bär stammen. Eine Inschrift, die den Gott erwähnt, blieb in Beaucroissant (Südostfrankreich) erhalten.
Artio – eine weitere Göttin, deren Name sich von dem keltischen Wort für „Bär“ herleitet. Eine Inschrift blieb erhalten auf einer 20cm (7,8 in) hohen Bronzestatuette der Göttin, die in Muri, nahe Bern (Schweiz) gefunden wurde. Die Göttin wird sitzend dargestellt, wie sie einem Bären eine Schale mit Früchten anbietet. Eine weitere Inschrift mit dem Namen der Göttin wurde nahe Trier in Westdeutschland gefunden.
Arvernorix – ein Gott, der von den Römern mit Merkur identifiziert wurde, dessen Name sich übersetzt zu „König der Averner“, ein Stamm in der Auvergne (Zentralfrankreich). Die einzige Inschrift, die den Gott mit Namen nennt stammt aus der Nähe von Miltenberg in Bayern, Deutschland.
Arvernus – ein Gott, der von den Römern mit Merkur identifiziert wurde, der eventuell eine Variation von Arvernorix sein könnte. Jedoch stammen alle schriftlichen Hinweise auf den Kult des Gottes von den Rheinbänken aus Deutschland.
Atepomarus – ein Gott, der von den Römern mit Apollo identifiziert wurde. Eine Votivinschrift aus Mauvières, Zentralfrankreich, blieb erhalten.
Atesmerius – ein Gott, der von dem Stamm der Meldi in der unteren Marne-Region (Frankreich) verehrt wurde. Eine Inschrift blieb erhalten aus der Hauptstadt der Meldi bei Meaux und eine weitere aus Poitiers in Westfrankreich, wo er Adsmerius genannt wird. Die Benennung dieser Gottheit macht eine erhaltene Inschrift über eine Göttin namens Atesmerta aus dem Corgebinwald in der Marne-Region noch verwirrender.
Barrex (Barrecis) – Ein Gott, der von den Römern mit ihrem Gott Mars identifiziert wurde und dessen Name durch eine Inschrift aus Carlisle, Nordengland erhalten blieb.
Belatucadrus – Ein Gott mit einer großen Anzahl an Inschriften aus Nordengland, oft identifiziert mit dem römischen Gott des Krieges, Mars. Sein Name wird in diesen Inschriften auf verschiedene Arten geschrieben, was vielleicht auf eine Verehrung in den unteren Klassen hindeutet (die weniger gut lesen und schreiben konnten).
Belenus (auch Belinus, Bel, Belus, oder Belinu) – ein wichtiger Gott, dessen Name sich wahrscheinlich von dem keltischen Wort für „hell“ oder „scheinend“ ableitet und der sowohl in Literatur als auch in allerlei Inschriften benannt wird, einschließlich einem gravierten Edelstein. Er war in verschiedenen Teilen des keltischen Europas bekannt, besonders aber in Südfrankreich, Norditalien und den östlichen Alpen. Eine hohe Konzentration an Inschriften, die den Gott nennen, wurden bei Aquileia in Norditalien gefunden. Da er von den Römern mit Apollo identifiziert, wurde er wahrscheinlich als Schutzgott der Kelten, die im nordöstlichen Italien lebten, angesehen. Er wird auch in Inschriften weiter im Süden erwähnt, wie in Rom oder Rimini, und wurde mit heilenden Quellen assoziiert.
Belisama (auch Belesama oder Belisma) – eine Göttin, die mit Seen und Flüssen assoziiert wurde und deren Name „Die Helle“ oder „Die am hellsten Scheinende“ bedeutet. Aus der Nähe von Orange in Südfrankreich blieb eine Votivinschrift erhalten, die die Göttin nennt. Die Inschrift ist im Griechischen Alphabet geschrieben und beschreibt die Weihe eines Schreins an Belisama durch einen Segomaros, ein Gallier aus Nîmes. Die Römer identifizierten die Göttin oft mit Minerva, und ihr Name ist der Ursprung vieler Ortsnamen in Frankreich.
Bergusia – eine Göttin, womöglich Patronin des Kunsthandwerks, deren Name in einer Inschrift aus Alesia, Hauptsiedlung des Mandubii – Stamms in Ostgallien, erwähnt wird. Sie ist die Gemahlin des Gottes Ucuetis.
Boand (auch Boann, Boin, oder Boinne) – eine vorchristliche Göttin, die den Boyne – Fluss in Ostirland repräsentiert.
Bodb (auch Badb oder Bave) – Im Irischen Mythologischen Zyklus der Name von sowohl dem Sohn des Dagda, als auch eines weiblichen Schlachtdämons, der auf dem Schlachtfeld typischerweise die Gestalt einer Krähe annimmt.
Bodua – eine Kriegsgöttin, die in Gallien verehrt wurde.
Bolvinnus – ein Gott, der von den Römern mit Mars identifiziert wurde und in zwei Votivinschriften in Bouhy, Zentralfrankreich benannt wird.
Bormana – eine Göttin, die manchmal die Gemahlin von Borvo ist.
Borvo (auch Bormo) – ein Gott, dessen Name wahrscheinlich von dem keltischen Wort für „kochen“ abgeleitet wurde und damit eine regelmäßige Assoziation mit natürlichen heißen Quellen indiziert. Votivinschriften von zwei Quellen, die nach dem Gott benannt wurden, sind erhalten geblieben: Bourbon-Lancy und Bourbonne-les-Bains in Zentral- beziehungsweise Ostfrankreich. Er wird außerdem weiter entfernt noch genannt, allerdings in anderer Schreibweise, zum Beispiel Bormanus und Bormana in anderen Teilen von Frankreich und Bormanicus in Portugal. Seine Gemahlin ist in einigen Inschriften die Göttin Damona oder Bormana. Die Römer haben ihn mit Apollo gleichgesetzt.
Braciaca – ein Gott, der in einer Votivinschrift in Zentralengland erwähnt wird und von den Römern mit dem Kriegsgott Mars identifiziert wurde.
Brigantia – Eine Göttin, deren Name „Die Erhabene“ bedeutet und die von den Römern gleichgesetzt wurde mit der Göttin Victoria. Sie wurde besonders in Nordengland verehrt, wo einige Votivinschriften erhalten sind. Eine einzigartige Inschrift setzt die Göttin mit Caelestis, einer afrikanischen Göttin gleich, während ein Relief aus Südschottland Brigantia mit Krone und Flügeln darstellt, Assoziationen mit Minerva, bzw. Victoria. In Ostgallien war sie womöglich bekannt als Brigindo.
Brigit – eine Göttin im vorchristlichen Irland, die eine Tochter des Dagda war. Sie wurde besonders von Poeten verehrt, obwohl man ihr auch Fähigkeiten des Heilens, der Metallbearbeitung und der Poesie zusprach. Sehr wahrscheinlich leitet sich ich von der älteren britischen Göttin Brigantia ab.
Britovius – von den Römern mit Mars identifiziert und erwähnt in Votivinschriften aus Nîmes, Südfrankreich.
Brixia (auch Bricta) – eine Göttin aus Kontinentaleuropa von unbekannter Wichtigkeit; sie könnte, als Gemahlin des Luxovius, mit Wasser assoziiert worden sein.
Budenicus – ein Gott, den die Römer mit Mars gleichgesetzt haben, und der nur in einer einzigen Votivinschrift aus der Nähe von Uzès, Südfrankreich, erwähnt wird.
Bussumarus – ein Gott, der in Kontinentaleuropa verehrt wurde und den die Römer mit Jupiter gleichsetzten.
Buxenus – ein Gott, den die Römer mit Mars gleichsetzten und der nur in einer einzigen Votivinschrift aus der Nähe von Velleron, Südostfrankreich, erwähnt wird.
Camulus – ein Gott, der im ganzen keltischen Europa verehrt wurde, wie erhaltene Votivinschriften aus Rom, Rheims in Nordfrankreich, Br Hill in Schottland, Arlon in Südbelgien und Rindern und Mainz in Westdeutschland zeigen. In den meisten Inschriften wird er mit dem römischen Gott Mars identifiziert. Ein gemeißelter Stein aus Rindern, der seinen Namen trägt, ist dekoriert mit einer Krone aus Eichenblättern und Darstellungen von ihm geben dem Gott oft Widderhörner. Er gab seinen Namen dem römischem Colchester – Camulodunum – in Südostengland.
Canomagus – ein Gott der Hunde, der mit Apollo auf einer Votivinschrift aus Nettleton Shrub in Südwestengland genannt wird.
Cathubodua – eine Kriegsgöttin, die in Gallien verehrt wurde und in einer Votivinschrift aus Haute-Savoie in Ostfrankreich erwähnt wird.
Caturix – ein Gott, dessen Name „König des Kampfes“ bedeutet und von den Römern mit ihrem Kriegsgott Mars identifiziert wurde. Votivinschriften, die Caturix nennen wurden in der römischen Schweiz und in Böckingen, Süddeutschland, gefunden.
Cernunnos – ein gehörnter Gott, der die Natur, Flora und Fauna, Fruchtbarkeit und Wohlstand repräsentiert. Er wird in keltischer Kunst in Europa und auch gallo – römischer Kunst oft mit Hörner oder einem Geweih dargestellt. Ihm wird eine menschliche Gestalt gegeben, aber oft hat er dabei Tierbeine und Hufe. Häufig wird er im Sitzen mit gekreuzten Beinen dargestellt. Sein Name könnte sich von dem keltischen Wort für „Horn“ oder „Geweih“ herleiten, was unter Gelehrten aber als umstritten gilt. Dargestellt und benannt wird er auf dem Nautae Parisiaci (erste Hälfte des 1. Jh. n. Chr.), einer Votivsäule, die dem römischen Gott Jupiter gewidmet ist und unter der Kathedrale Notre-Dame in Paris entdeckt wurde. Eine weitere bekannte Darstellung von ihm ist auf dem Kessel von Gundestrup (vielleicht 1. Jh. v. Chr.), auf dem er wieder einen Torques trägt. Er ist der Ursprung des kulturellen Helden Conall Cernach des Ulster–Zyklus und vielleicht eine der Inspirationen der Visualisierung von Satan in der christlichen Kunst.
Cicollus – ein Gott, dessen Name höchstwahrscheinlich „Großer Beschützer“ bedeutet und der von den Römern mit Mars identifiziert wurde. Seine Gemahlin ist oft Litavis. Cicollus wird in Altarinschriften genannt, die bei Dijon, Mâlain und Aignay-le-Duc gefunden wurden, alle im östlichen Zentralfrankreich. Seine Verehrung in weiter entfernten Gebieten wird belegt durch einen gravierten Metallreif aus Windisch im Norden der Schweiz.
Cissonius – ein Gott, den die Römer mit Merkur identifizierten. Sein Name ist in mindestens zehn verschiedenen Votivinschriften erhalten geblieben.
Cnabetius – ein Gott, dessen Name vielleicht „Der Verkrüppelte“ bedeuten könnte. Die Römer identifizierten ihn mit Mars, und Votivinschriften blieben erhalten in Hüttigweiler, Tholey und Wahlscheid in Westdeutschland, und in Erbstetten und Osteburgen in Süddeutschland.
Cocidius – ein Gott, der in Nordengland verehrt wurde, besonders von Soldaten des Römischen Heeres. Inschriften identifizieren ihn mit dem römischen Kriegsgott Mars, dem römischen Waldgott Silvanus und dem keltischen Gott Vernostonus (von welchem nichts bekannt ist). Auf einem Altarrelief wird er als Jäger mit einem Jagdhund und einem Hirsch dargestellt, und auf zwei silbernen Votivtafeln als Krieger mit Speer und Schild, alle aus England. Er könnte Hörner haben, oder einen Kapuzenumhang tragen.
Condatis – ein Gott, dessen Name impliziert, dass er mit dem Zusammenfluss zweier Flüsse assoziiert wurde. Viele der gallischen Siedlungen, die an solchen Orten gebaut wurden, nannte man Condates. Mehrere erhaltene Inschriften zeigen, dass er im Nordosten von England verehrt wurde, besonders an Schreinen zwischen den Flüssen Tyne und Tees. Er wird mit dem römischen Gott Mars identifiziert.
Contrebus – ein Gott, dessen Name „Er, der unter uns lebt“ bedeutet und der in einer Votivinschrift aus Nordwestengland erwähnt wird.
Corotiacus – nur eine einzige Votivinschrift aus Martlesham, Suffolk, England, nennt den Gott, den die Römer mit Mars gleichsetzen.
Cososus – er wird identifiziert mit dem römischen Gott Mars und wird benannt in einer Votivinschrift aus Bourges, Zentralfrankreich.
Coventina – eine Göttin, die ein ihr geweihtes Heiligtum nahe dem Hadrianswall hatte. Die Göttin wird auf einer Votivtafel dort als Wassernymphe dargestellt, die sich auf einem Blatt zurücklehnt. Ein anderes Relief zeigt drei Nymphen, von denen jede ein Gefäß hält aus denen sie Wasser ausgießen, eine für die keltische Kunst typische Verdreifachung von Göttlichkeiten. Andere Votivgaben, die in dem Heiligtum gefunden wurden sind unter anderem bronzene Tierstatuetten, Tongefäße, und über 14.000 Münzen, von denen die meisten in einen Brunnen geworfen worden waren, welcher vermutlich mit der Göttin assoziiert wurde.
Der Dagda – eine irisch – keltische Gott, dessen Namen normalerweise der bestimmte Artikel vorangestellt wird. Sein Name bedeutet wahrscheinlich „Der Gute Gott“, wahrscheinlich im Sinn von „viel begabt“. Seine allgemeinen Attribute sind eine große Keule, die sowohl töten als auch die Toten wiedererwecken kann, und ein riesiger Kessel, der eine unerschöpfliche Menge an Essen produzieren kann, insbesondere Porridge. In der irischen Mythologie erscheint der Dagda als vielseitig talentierter Krieger – Anführer der Tuatha Dé Dannan, Eindringlinge aus dem alten Irland, die Schlachten gegen den ansässigen Fir Bolg und gegen die seefahrenden Fomori. Der Dagda war wichtig für das Samhainfest am 31. Oktober/1. November, als er sich mit der Mórrigan vereinte, was Fruchtbarkeit und Wohlstand für das kommende Jahr garantierte.
Damona – eine Göttin, deren Name sich womöglich vom keltischen Wort für „Kuh“ ableitet. In mehreren Inschriften aus Gallien ist sie die Gemahlin des Gottes Borvo. In einer einzigen Inschrift aus dem nordöstlichen Frankreich ist sie die Gemahlin eines Gottes namens Albius. Ein dritter Partner, Moritasgus, ist mit Namen aus den Überresten einer Statue der Damona aus Alesia identifiziert worden.
Danu (auch Dana) – eine keltische Muttergöttin, die ihren Namen, der „Strom“ oder „Die Wasser des Himmels“ bedeutet, verschiedenen Orten und dem Fluss Danube gibt.
Daron – eine obskure Göttin die in Britannien verehrt wurde und mit der Eiche assoziiert wird.
Deva – der römische Name einer Göttin, die in Britannien verehrt wurde und die ihren Namen dem Fluss Dee im nördlichen Wales und südwestlichen England gibt.
Dinomogetimarus – ein Gott, der (zusammen mit Divanno) auf einer Inschrift aus Saint-Pons in Südfrankreich genannt wird. Von den Römern wurde er mit Mars identifiziert.
Divanno – ein Gott, der (zusammen mit Dinomogetimarus) auf einer Inschrift aus Saint-Pons in Südfrankreich genannt wird. Von den Römern wurde er mit Mars identifiziert.
Dumiatis – ein Gott, auf dessen Kult eine bronzene Votivinschrift von einem gallo – römischen Tempel auf einer Hügelkuppe nahe Clermont – Ferrard in Zentralfrankreich hinweist. Er wurde von den Römern mit Merkur identifiziert.
Eochaid – ein Sonnengott, der im vorchristlichen Irland verehrt wurde und mit Blitzen und Pferden assoziiert wird.
Epona – eine wichtige Göttin, deren Name sich von dem keltischen Wort für „Pferd“ herleitet, und sie deshalb wahrscheinlich als Patronin dieser Tiere angesehen wurde, die in der keltischen Kultur, genauso wie Maultiere und Esel, als wichtig angesehen wurden. Epona wurde in verschiedenen Teilen des keltischen Europas verehrt, wie über 60 Votivinschriften beweisen, die von der Iberischen Halbinsel bis in den Balkan gefunden wurden. Eine große Zahl an Bildern der Göttin blieben erhalten und sie wird typischerweise entweder ein Pferd reitend (mit Damensattel) oder auf einem Thron sitzend und eine Schale oder ein Füllhorn haltend, mit einem Pferd auf jeder Seite stehend dargestellt. Manchmal wird sie von einem Fohlen, einem Vogel oder einem Hund begleitet. Epona wird von verschiedenen römischen Autoren des 1. und 2. Jahrhunderts erwähnt, einschließlich Apuleius, der eine Statue von Epona beschreibt, die mit Rosen verziert ist und in einem Stall steht.
Ernmas – die Mutter der Kriegs-/Dämonengöttinnen Bodb, Macha, und der Mórrigan im Irischen Mythologischen Zyklus. Ihr Name bezieht sich auf den Gedanken des Todes durch Waffen.
Erriapus – ein lokaler Gott, der im südlichen Gallien verehrt wurde. Eine Skulptur des Kopfes des Gottes wurde in der Region Garonne gefunden, auf der er von Laub umgeben ist.
Esus – ein Gott, der in ganz Gallien verehrt wurde und der nur in ein paar Inschriften mit Namen erwähnt wird, erwähnenswert ist dabei das Votivmonument Nautae Parisiaci aus dem 1. Jahrhundert, das unter der Notre-Dame-Kathedrale in Paris gefunden wurde. Auf demselben Monument wird in einem Relief dargestellt als bärtiger Mann neben einem Baum. Er trägt die Kleider eines Handwerkers und hält eine Sichel, mit der er Zweige von dem Baum abschneidet. Neben dieser Szene stehen ein Bulle und drei Kraniche, was sich vielleicht auf einen bestimmten Mythos über Esus bezieht, der verloren ging. Esus wird von römischen Schreibern als Empfänger von Menschenopfern erwähnt, mit der speziellen Methode, die Opfer aufzuhängen, bis sich die Gliedmaßen sich vom Oberkörper lösen.
Fagus – ein Gott assoziiert mit der Buche.
Gebrinius – ein keltischer Gott, eventuell mit germanischem Ursprung. Inschriften, die ihn erwähnen, wurde unter der Kathedrale in Bonn entdeckt. Von den Römern mit Merkur identifiziert.
Genii Cucullati – mysteriöse keltische Gottheiten, denen kein Name gegeben wird, die aber alleine oder in Gruppen und Kapuzenumhänge tragend in der Kunst auftauchen. Abbildungen zeigen sie häufig nahe einem einzelnen, besser bekannten Gott, und entweder ein Ei oder eine Schriftrolle halten.
Glanis – ein Gott der Heilquellen, der an einem Schrein in Glanum in Südgallien verehrt wurde. Er könnte Teil einer Göttertriade gewesen sein, die bekannt waren als die Glanicae.
Grannus – ein Gott, dem Heilkräfte zugesprochen wurden und der von den Römern mit Apollo gleichgesetzt wurde. In Inschriften, die in den Niederlanden, Spanien, Deutschland, Frankreich und Ungarn gefunden wurden wird er häufig Apollo – Grannus genannt. Ihm wurden mehrere Heiligtümer verteilt in der keltischen Welt gewidmet. Seine Gemahlin war Sirona, und Votivwidmungen wurden gefunden, die hergestellt wurden, um die Götter als Paar darzustellen.
Icuana – eine Göttin, die mit dem Fluss Yonne assoziiert wurde, einem Nebenfluss der Seine. Sie wurde genannt in einer mittlerweile verlorenen Votivinschrift aus der Römerzeit, die in Auxerre im nördlichen Zentralfrankreich gefunden wurde.
Intarabus – ein unbekannter Gott, der von den Römern mit Mars gleichgesetzt wurde. Inschriften, die ihn erwähnen blieben erhalten in Trier, Westdeutschland und Foy, Belgien.
Iovantucarus – ein Gott, dessen Name „Er, der die Jugend liebt“ bedeutet und so vielleicht Beschützer der Kinder oder Patron der Jugend war. Von den Römern wird er in mehreren Inschriften aus Trier mit Mars identifiziert, aber in Inschriften nahe Tholey wird er mit Merkur identifiziert, beides in Westdeutschland. Ungewöhnlicherweise wird er auf einem Silberring aus Heidenburg, ebenfalls in Westdeutschland, genannt.
Latobius – ein Gott, der nur aus Inschriften bekannt ist, von denen einige aus Noricum (Österreich) stammen und von den Überresten einer kolossalen Statue.
Leherennus – vielleicht ein vorkeltischer Gott, seine Votivinschriften konzentrieren bei Ardiège im Südwesten von Frankreich. Von Römern wurde er mit Mars gleichgesetzt.
Lenus – ein Gott, dessen Verehrung durch Votivinschriften aus Trier, Caerwent (südliches Wales) und Chedworth (südwestliches England) bewiesen ist. Er wird von den Römern mit Mars gleichgesetzt. Ein Relief aus Chedworth stellt Lenus einen Speer und eine Axt haltend dar.
Leucetius (auch Loucetius) – ein Gott, dessen Name „scheinen“ bedeutet, Votivinschriften sind erhalten an Fundstellen aus Westdeutschland, Straßburg in Ostfrankreich, und Bath im südwestlichen England. Er wird von den Römern mit Mars gleichgesetzt.
Litavis – eine Göttin, deren Name „Erde“ oder „weit“ bedeuten könnte. Mehrere Votivinschriften aus Nordostfrankreich blieben erhalten. Sie ist die Gemahlin des Cicollus und wird von den Römern mit Mars gleichgesetzt.
Lugus (auch Lugos, Logos, oder Lugh) – Ein keltischer Gott, der obskur bleibt, bis mittelalterliche Quellen seine Assoziationen auslegen. Der Gott gab seinen Namen vielen Orten, so zum Beispiel Lugdunum, das moderne Nyon im Südosten Frankreichs. Er könnte der Gott sein, den Julius Caesar als obersten keltischen Gott beschreibt, aber an diesem Punkt sind sich die Gelehrten nicht einig. Er repräsentiert die Sonne und das Licht und wurde als all-weise und alles sehende Gottheit betrachtet. In der späteren Mythologie wurde er ein großer Krieger und irischer kultureller Held, dem oft ein Epitheton gegeben wird, zum Beispiel Lugh Lámfada (oder Lámfhota), was langarmig oder „von der langen Hand“ bedeutet, was sich auf „in vielen Künsten und Handwerken begabt“ bezieht. Es führt das Tuatha Dé Danann Renn um den Sieg gegen die seefahrenden Fomori an bei der Schlacht von Mag Tuired und tötet den einäugigen Balor mit seinem magischen Speer oder seiner magischen Schleuder und leitet damit eine 40jährige Herrschaft mit Frieden und Wohlstand ein.
Luxovius – ein Wassergott, der in Luxeuil in Ostfrankreich verehrt wurde, wo eine natürliche Quelle entspringt. Seine Gemahlin ist Brixia.
Macha – eine Dämonen-/Kriegsgottheit, die die Schwester (oder der alternative Aspekt) der Mórrigan und Bodb ist, die beide ebenfalls Dämonen- oder Kriegsgottheiten im Irischen Mythologischen Zyklus sind. Sie ist die Tochter des Dagda.
Maponus (auch Maponas) – ein Gott, dessen Name „Sohn“ oder „Kind“ bedeutet. Er wird in Votivinschriften aus Nordengland erwähnt, und auf der berühmten Bleitafel aus Chamalières in Zentralfrankreich. Er wird von den Römern mit Apollo identifiziert. Während der Römerzeit wird der Gott, wie Apollo, eine Lyra haltend dargestellt und wird so mit Musik und Poesie assoziiert.
Matrona – eine Muttergöttin die mit dem Fluss Marne assoziiert wird und in Votivinschriften aus dem Nordosten von Gallien erwähnt wird.
Matronae (auch Matres oder Martrae) – eine Triade aus Muttergottheiten die überall im zentralen keltischen Europa verehrt wurde und typischerweise als Gottheitentrio dargestellt wird, die Gegenstände wie Blumen, Körbe voll Früchte und Weizenähren, oder Kinder halten, wovon alle an ihre Assoziation mit Fruchtbarkeit und Fülle erinnern.
Matunus – ein Gott, dessen Name sich von dem keltischen Wort für Bär herleitet und der in einer einzigen Votivinschrift aus Nordengland erwähnt wird.
Medb (auch Maeve) – vielleicht eine alte Göttin der Oberhoheit, die später im Irischen Mythologischen Zyklus besser bekannt wurde als Frau des Ailill, dem König von Connacht im Ulster Zyklus.
Medocius – ein Gott, der in einer Votivinschrift aus Colchester, Südostengland erwähnt wird. Die Römer haben Medocius mit ihrem Kriegsgott Mars gleichgesetzt.
Moccus – ein Gott, dessen Name vielleicht mit dem keltischen Wort für „Schwein“ verwandt ist. Er wird mit Namen in einer Votivinschrift aus Langres, Nordostfrankreich, genannt, und könnte der Beschützer der Wildschweinjäger gewesen sein. Die Römer haben ihn mit ihrem Gott Merkur gleichgesetzt.
Mogetius – ein Gott, der in Votivinschriften aus Bourges (Zentralfrankreich) und Seggau (Österreich) benannt wird. Bekannt unter verschiedenen Namen, darunter beispielsweise Mogons, Mountos und Mogtus, wurde er von den Römern mit Mars gleichgesetzt.
Moltinus – Votivinschriften, die den Gott benennen blieben erhalten aus Mâcon in Ostfrankreich und einer Fluchtafel aus Innsbruck, Österreich. Sein Name ist in irgendeiner Weise mit Schafen verbunden, höchstwahrscheinlich Widdern.
Moritasgus – ein Gott, der in zwei Inschriften aus Alesia, Ostfrankreich erwähnt wird. Eine beschädigte Statue aus dem gleichen Oppidum identifiziert ihn als Partner der Damona. Die Römer haben Moritasgus mit dem Gott Apollo gleichgesetzt.
The Mórrigan – eine Kriegsgöttin, deren Name wahrscheinlich „Stutenkönigin“ bedeutet. Ihr Schwestern sind die Dämonen- und Kriegsgöttinnen Bodb und Macha und das Trio wird manchmal als die Mórrigna bezeichnet. Sie war während dem Samhainfest am 31. Oktober/1. November wichtig, als sie sich mit dem Kriegsgott Dagda vereinte, was Fruchtbarkeit und Wohlstand für das kommende Jahr garantierte. Die Mórrigan kommt häufig in späterer irischer Mythologie vor, wo ihre Versuche, den Held Cú Chulainn zu verführen, wenig erfolgreich sind. Sie wurde dort meistens mit dem Entzünden von Konflikten assoziiert, dem Anstacheln der Kampfeswut und als Todesbringer. Die Göttin hat eine furchtbare Erscheinung, aber sie hat sowohl Sexappeal als auch Assoziationen mit Fruchtbarkeit, trotz ihrer destruktiven Natur auf dem Schlachtfeld, wo sie meist als Krähe oder Rabe erscheint.
Mullo – ein Gott, dessen Name auf eine Assoziation mit Hügeln oder Maultieren hindeutet. Votivinschriften, die Mullo nennen blieben bei Craon, Nantes, Rennes und Allones erhalten, alle im nordwestlichen Gallien. Er hatte wahrscheinlich die Rolle eines Heilergottes, insbesondere, die Heilung von Augen.
Nabelcus – ein Gott, der in mehreren Votivinschriften aus Saint – Didier im südöstlichen Frankreich genannt wird. Er wurde von den Römern mit Mars assoziiert.
Nantosuelta – eine Göttin, die ihm Römischen Gallien verehrt wurde und in mehreren genannt wird und dargestellt wird als Frau, die ein Zepter hält, auf dessen Spitze ein Miniaturhaus sitzt. Sie war wahrscheinlich verbunden mit Heim und Herd. Sie wird manchmal erwähnt als Gemahlin von Sucellus.
Nehalennia – eine Göttin, die an der Nordseeküste Englands und den Niederlanden verehrt wurde. Sie wird oft als junge Frau dargestellt, die ein kurzes Cape trägt, sitzend und einen Korb mit Früchten haltend; oft wird sie von einem Hund begleitet.
Neít – ein vorchristlicher Kriegsgott, der in Irland verehrt wurde. Seine Frau ist Nemain.
Nemain – eine vorchristliche Kriegsgöttin, die in Irland verehrt wurde und von der geglaubt wurde, sie würde die Krieger auf dem Schlachtfeld verwirren. Sie ist die Frau von Neít.
Nemetona – eine Göttin, deren Name sich von dem keltischen Begriff für einen heiligen Hain herleitet (nemeton). Votivinschriften, die die Göttin nennen, blieben sowohl aus England als auch aus Deutschland erhalten, von denen einige suggerieren, sie wäre die Partnerin des Mars. Die Göttin hatte ihr geweihte Tempel in Klein – Winternheim und Trier, beides in Westdeutschland.
Nodons (auch Nodens oder Nudens) – ein Gott, dessen Name vielleicht „Fischer – Jäger“ bedeutet. Zwei Votivinschriften aus Nordengland (mittlerweile verloren) nannten den Gott. Andere Inschriften blieben erhalten aus Lydney Park in Südwestengland. Er wurde mit dem Heilen und Hunden assoziiert. Die Römer haben Nodons mit ihrem Gott Mars gleichgesetzt.
Noreia – eine Göttin, die im südlichen Österreich und nördlichen Slowenien verehrt wurde.
Ocelus – ein Gott, der im südlichen Wales und im nordwestlichen England verehrt wurde, wie erhaltene Votivinschriften zeigen. Die Römer haben Ocelus mit ihrem Kriegsgott gleichgesetzt.
Ogmios – ein Gott, der auf zwei Fluchtafeln aus Blei aus Bregenz (Westösterreich) genannt wird. Er wurde wahrscheinlich mit der Unterwelt assoziiert, obwohl der syrische Schreiber Lucian von Samosata (2. Jh.) ihn mit Herkules gleichsetzt. Lucian beschreibt eine Statue von Ogmios, die er in Gallien gesehen hat, die ihn als alten Mann mit dunkler Haut darstellte, der eine Keule hielt und einen Löwenpelz trug. Interessanterweise waren bei dieser Statue auch Leute aus Bernstein, die Ketten trugen, die an Herkules‘ Zunge und Ohren befestigt war. Auf die Frage nach der Bedeutung sollen die Gallier geantwortet haben, die Figur repräsentiere Eloquenz. Von den Griechen und Römern wurde dieses Attribut mit Hermes/Merkur assoziiert, aber es ist wichtig zu erwähnen, dass in der späteren irischen Mythologie die Erfindung der Schrift einer Figur namens Ogma zugesprochen wurde.
Olloudius – Votivinschriften, die den Gott erwähnen, blieben erhalten im Südwesten Englands und Süden Frankreichs. Eine erhaltene Statuette aus Südengland stellt ihn dar mit einer Kappe und einem Umhang, einen Teller mit Opfergaben und ein Füllhorn haltend, beides suggeriert, dass er mit Heilung, Fruchtbarkeit und Wohlstand assoziiert wurde. Er wurde von den Römern mit Mars identifiziert.
Rhenus – Der klassische Name für den Fluss Rhein, den die Kelten eventuell Renos nannten. Der Fluss könnte als „Vater” der dort Lebenden angesehen worden sein, eine Attitüde, die von einer Votivinschrift auf einem Altar aus Straßburg (Ostfrankreich) suggeriert wird (RHENO PATRI). Zusätzlich beschreibt der römische Poet Propertius (ca. 50 – ca. 15 v. Chr.) einen keltischen Prinzen namens Viridomarus (3. Jh. v. Chr.), der sich selbst als Nachkomme des Rheins bezeichnete.
Robur – ein Gott, der mit der Eiche assoziiert wurde.
Rosmerta – eine Göttin, deren Name eine Rolle als Beschützerin assoziiert mit Mütterlichkeit und Fruchtbarkeit impliziert. Ihre üblichen Attribute sind die Cornucopia (das Füllhorn) und eine patera (Opferschale). Rosmerta wurde im nordöstlichen Gallien verehrt. Ihr Begleitergott in einigen Votivinschriften ist Merkur, und das erklärt, warum sie manchmal den Stab des Gottes, den Caduceus haltend dargestellt wird.
Rudianus – ein Gott, der im südöstlichen Frankreich verehrt wurde, wie Votivinschriften zeigen. Die Römer haben ihn mit ihrem Kriegsgott Mars identifiziert.
Rudiobus – ein Gott, der in einer einzigen Votivinschrift auf dem Sockel eine Pferdstaute aus Neuvy – en – Sullias in Zentralfrankreich erwähnt wird.
Segomo – ein Gott, assoziiert mit Pferden, der besonders vom Stamm der Sequani in Zentralostgallien verehrt wurde, wie zahlreiche Votivinschriften belegen. Die Römer haben ihn mit ihrem Gott Mars identifiziert.
Sequana – eine Heilergöttin, die ihren Namen mit dem keltischen Namen für die Seine teilt. Sie hatte ein wichtiges Heiligtum am Ursprung der Seine nahe Dijon, wo viele Votivgaben ausgegraben wurden, darunter über 200 Holzskulpturen. Unter den Funden war außerdem eine Bronzestatuette der Göttin, wie sie mit ausgebreiteten Armen in einem Bott steht. Ihr Schrein wurde während der Römerzeit erweitert.
Sirona (auch Dirona) – eine Göttin, deren Name „Stern“ bedeutet. Sie wurde an zahlreichen Orten in Frankreich, Deutschland und Österreich verehrt, am meisten an Heilquellen. Sirona wird meistens dargestellt als Frau in langen Roben, die Weintrauben, Eier oder eine Weizenähre hält und somit mit Fruchtbarkeit assoziiert wird. Bei den Kelten begleitet sie Apollo am häufigsten, aber sie kann auch als Gemahlin des Grannus identifiziert werden.
Smertius (auch Smertrios) – ein Gott, dessen Name eine Assoziation mit dem Beschützen und der Vorsehung suggeriert. Er taucht sowohl als Name als auch in einem Relief auf, dass sich auf der Nautae Parisiaci befinden, einer Votivsäule aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., die unter Notre – Dame in Paris gefunden wurde. Auf der Säule wird er als bärtiger Mann dargestellt, der eine Keule und das Ende einer Schlange hält, auf die er schlagen will.
Souconna – eine Göttin, die eine Personifikation des Flusses Saône in Ostfrankreich ist. Sie wird in mehreren Votivinschriften aus der Region genannt.
Sucellus (auch Succelus oder Sucaelus) – ein Gott, dessen Name vielleicht „der Gute Angreifer“ bedeutet. Er wurde überall im keltischen Kontinentaleuropa verehrt, wie Votivinschriften zeigen. Seine Gemahlin ist manchmal Nantosuelta, insbesondere auf einem gravierten Alter aus Sarrebourg in Ostfrankreich. Dieser Altar zeigt ein Relief der zwei Götter, wo ein bärtiger Sucellus ein Zepter hält und eine kurze Tunika und Stiefel trägt. Neben dem Gott ist ein knolliger Topf. Das Zepter ist besonders lang, und an der Spitze ist geformt wie etwas, dass wie ein Hammer aussieht. Viele andere Darstellungen des Gottes beziehen auch das Hammerzepter mit ein und er hat oft einen kaninen Begleiter.
Suleviae – dies ist eine Gruppe keltischer Schwestergöttinnen, die in Britannien, Deutschland und Rom (wo viele keltische Händler waren) verehrt wurden. Das Trio wurde höchstwahrscheinlich als Beschützerfiguren angesehen und mit Regeneration assoziiert.
Sulis – eine Göttin, die am besten (aber nicht ausschließlich) bekannt ist durch die Heilquelle, die nach ihr benannt wurde, die Aquae Sulis in Bath, England, wo auch ein beeindruckender Tempel ihr geweiht war. Sulis wird mit Namen in vielen Votivaltären und Fluchtafeln erwähnt, und auf einem Grabstein eines ihrer Priester. Die Römer haben die Göttin mit Minerva identifiziert.
Sutugius – vielleicht ein präkeltischer Gott, der mit Namen in Votivinschriften nahe Saint – Placard in Südwestfrankreich erwähnt wird. Die Römer haben ihn mit Mars gleichgesetzt.
Taranis – ein Gott, der mit Himmel und Donner identifiziert wurde, und dessen Name impliziert, dass er von den Römern auch mit Jupiter assoziiert wurde. Der römische Poet Lucan (1. Jh. n. Chr.) erwähnt, dass Menschenopfer an Taranis in einer hölzernen Wanne verbrannt wurden. Er wird in Votivinschriften erwähnt, wo er entweder Taranucus oder Taranucnus geschrieben wird.
Tarvos Trigaranus – ein Gott, dessen Name übersetzt wird als „der Bulle mit drei Kranichen“. Er wird auf dem Votivmonument Nautae Parisiaci (1. Jh. N. Chr.), das unter Notre – Dame in Paris gefunden wurde sowohl genannt als auch dargestellt. Passend zu seinem Namen wird der Gott als Bulle dargestellt, der neben einem Baum mit drei Kranichen auf dem Rücken steht. Dies ist wahrscheinlich eine Referenz an einen bekannten Mythos um den Gott, der mittlerweile verschollen ist. Eine Stele aus Trier in Westdeutschland zeigt ebenfalls einen Bullen mit drei Vögeln, was zeigt, dass der Mythos in der keltischen Welt weit verbreitet war. Der Mythos könnte ebenfalls den Gott Esus betreffen.
Teutates (auch Toutates) – ein Gott, dessen Name vielleicht von dem Begriff für „Gott des Stammes“ oder „Vater des Stammes“ hergeleitet wurde. Es wird in Votivinschriften aus Britannien, Österreich und Rom erwähnt. Der römische Poet Lucan (1. Jh. n. Chr.) erwähnt, dass Menschenopfer an Teutates mit dem Kopf voran in einer Wanne voll Wasser ertränkt wurden. Die Römer haben ihn mit ihrem Gott Mars gleichgesetzt.
Toutiorix – ein Gott, dessen Name „König der Stammesgruppe“ bedeuten könnte. Ein Votivinschrift, die den Gott nennt blieb in Wiesbaden in Westdeutschland erhalten. Die Römer haben den Gott mit Apollo gleichgesetzt.
Ucuetis – ein Gott, der in einer Votivinschrift aus Alesia in Nordostfrankreich genannt wird. Darstellungen von Ucuetis, der einen Hammer hält, könnten darauf hindeuten, dass er Patron der Kunsthandwerker war. Seine Gemahlin ist laut einer Inschrift, die auf Mont Auxois bei Alesia gefunden wurde, Bergusia.
Verbeia – eine Göttin, die besonders in Nordostengland verehrt wurde, wo ein Sandsteinaltar und ein Relief erhalten blieben, beide von der römischen Befestigung Ilkley. Das Relief stellt die Göttin mit einer Schlange in jeder Hand dar.
Vernostonus – ein Gott, der in einer Inschrift mit Cocidius identifiziert wird, der in Nordengland verehrt wurde und anscheinend besonders bei römischen Soldaten beliebt gewesen war.
Veteris (auch Vitris oder Vitiris) – ein Gott, der in einer großen Anzahl an Votivinschriften aus Nordengland erwähnt wird
Vindonnus – ein Gott, der in mehreren Inschriften genannt wird, die in Essarois in Nordostfrankreich gefunden wurden. Votivtafeln zeigen häufig Augen, also wurde er vielleicht mit der Heilung von Augenkrankheiten in Verbindung gebracht. Er wurde von den Römern mit Apollo gleichgesetzt, ebenfalls ein Heilergott.
Visucius – Ein Gott, der in ganz Gallien verehrt wurde, wie erhaltene Votivinschriften aus Bordeaux, Nordostfrankreich und den Beneluxstaaten zeigen. Er wurde von den Römern mit Merkur gleichgesetzt.
Vorocius - ein Gott, dessen Name sich womöglich von Voroux in Zentralfrankreich abzuleitet. Eine Votivinschrift, die den Gott benennt blieb aus der Nähe von Vichy erhalten, und lässt erkrennen, dass die Römer ihn mit ihrem Gott Mars gleichgesetzt haben.
Vosegus – ein Gott, der in mehreren überlebenden Votivinschriften benannt wird, ebenfalls der Name der Waldregion in Ostfrankreich, wo der Stamm der Vogesen gelebt hat. Er wird dargestellt, wie er ein Ferkel trägt und Nüsse und Tannenzapfen hält.